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Substanz aus grünem Tee verbessert Antibiotikawirkung im Laborversuch

Verbessert eine Substanz aus grünem Tee die Antibiotikawirkung? Symbolbild. Quelle: Pixabay

Foto: Pixabay

Neuer Ansatz zur Bekämpfung von multiresistentem Pseudomonas: Immer häufiger wirken Antibiotika nicht mehr, weil Keime sogenannte Resistenzen ausbilden. Strategien gegen diese Resistenzentwicklung und neue, wirksame Antibiotika werden deshalb dringend gesucht. Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung in Köln haben nun gemeinsam mit Kollegen aus Surrey (UK) eine mögliche synergistische Wirkung von Antioxidanzien aus grünem Tee und dem Antibiotikum Aztreonam festgestellt: Wurden multiresistente Pseudomonas-Keime im Labor mit Aztreonam und dem Antioxidans Epigallocatechingallat aus grünem Tee behandelt, war das signifikant effektiver als mit Aztreonam allein.
Verbessert eine Substanz aus grünem Tee die Antibiotikawirkung? Symbolbild. Quelle: Pixabay

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Wirksamkeit gängiger Antibiotika erhalten 

Durch den Zusatz des Antioxidans aus grünem Tee wurden die eigentlich multiresistenten Pseudomonaden im Laborversuch wieder sensibel für das Antibiotikum Aztreonam. Wie das genau funktioniert, ist noch nicht aufgeklärt, aber es könnte sein, dass Epigallocatechingallat die Aufnahme des Antibiotikums in die Bakterienzellen verstärkt und so zu einem vermehrten Absterben der Bakterien führt. Die Ergebnisse der Laborversuche mit der Kombination aus Epigallocatechingallat und Aztreonam sind vielversprechend und lohnen die weitere, auch klinische, Entwicklung. Es bleibt aber natürlich noch zu klären, ob die Substanz in den benötigten Konzentrationen vom Patienten gut vertragen wird. Bisher gibt es lediglich erste Untersuchungen in menschlichen Hautzellen und in Motten, bei denen aber keine negative Wirkung auffiel. 

Wirkung auch gegen andere Keime?

Epigallocatechingallat wurde als Antioxidans und als antientzündlich wirkende Substanz bereits in mehreren Studien beschrieben. Möglicherweise wirkt es auch auf andere bei Mukoviszidose relevante Keime wie z.B. Stenotrophomonas. Die Arbeitsgruppe um Prof. Steinmann aus Essen hatte beispielsweise im Laborversuch gezeigt, dass Epigallocatechingallat sowohl die Biofilmbildung als auch die Keimzahl von Stenotrophomoas reduzierte.     

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Jutta Bend (JBend(at)muko.info)

In diesem Beitrag werden Wirkungen bzw. Nebenwirkungen von Arzneimitteln besprochen. Diese Informationen werden durch das Mukoviszidose-Institut ohne den Einfluss Dritter nach bestem Wissen und Gewissen bereitgestellt. In keinem Fall ist damit eine Empfehlung für den Gebrauch oder Nichtgebrauch eines Arzneimittels/Nahrungsergänzungsmittels verbunden. Patienten sollten vielmehr mit ihrem/ihrer Arzt/Ärztin die für sie individuell richtige Therapie besprechen.


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