Der Wunsch, eine Familie zu gründen und mit Kindern zu leben, ist auch für an Mukoviszidose Erkrankte ein zentrales Lebensthema. Neben den zahlreichen Dingen, die es im Allgemeinen zu bedenken gibt, kommen bei ihnen noch weitere Aspekte hinzu, wie z.B. der eigene Gesundheitszustand, die eingeschränkte Fruchtbarkeit sowie genetische Aspekte der Vererbung.
Ein Kind fordert Zeit und Kraft ein, ohne Rücksicht auf die Therapiezeiten oder den Gesundheitszustand der Eltern. Das bedeutet, dass oft eigene Bedürfnisse hinter denen des Kindes anstehen werden. Je besser Ihr Gesundheitszustand ist, desto eher sind Sie dazu in der Lage. Idealerweise haben Sie sich frühzeitig Gedanken zum Kinderwunsch gemacht und diesen mit Ihrem CF-Behandlerteam besprochen. Auch kann es hilfreich sein, sich schon vorab um verlässliche und ausreichende Unterstützung zu kümmern. Besonders im Hinblick auf Notfälle oder andere Krankenhausaufenthalte wie z.B. während einer stationären i.v.-Therapie, ist es beruhigend zu wissen, wer sich um das Kind kümmern kann.
Ihr Kind wird auf jeden Fall Merkmalsträger einer CF-Mutation sein. Mit Hilfe eines DNA-Tests lässt sich feststellen, ob Ihr Partner ein Merkmalsträger einer CF-Mutation ist und wie hoch dadurch das Risiko ist, dass Ihr Kind ebenfalls Mukoviszidose hat. Ist Ihr Partner Merkmalsträger, so beträgt das Risiko 50% das Ihr Kind Mukoviszidose hat, ist er kein Merkmalsträger, wird das Kind nur Merkmalsträger sein.
Der Gesundheitszustand der Mutter vor Eintreten der Schwangerschaft ist entscheidend für ihren Verlauf. Bei guter Lungenfunktion und gutem Ernährungszustand ist eine Schwangerschaft heutzutage meist unproblematisch, wobei sie jedoch nicht völlig risikofrei ist. Während der Schwangerschaft nimmt die Lungenfunktion ab. Wie stark, ist individuell sehr unterschiedlich. Nach der Geburt erholt sich die Lungenfunktion in aller Regel wieder.
Der weibliche Genitaltrakt ist bei Mukoviszidose anatomisch nicht grundsätzlich verändert. Jedoch ist in der Gebärmutter und in den Eileitern der Schleim zähflüssiger. Dadurch kann im Gebärmutterhals ein Schleimpfropf entstehen, der das Durchkommen von Spermien verhindert. Daher kann es für Frauen mit Mukoviszidose schwieriger sein, schwanger zu werden.
Am besten planen Sie Ihre Schwangerschaft im Vorfeld, in Absprache mit Ihrem CF Arzt und Ihrem Gynäkologen, um fachlich gut betreut zu sein. Optimale Vorbereitung auf die Schwangerschaft kann auch bedeuten, dass Sie Ihre CF-Therapie intensivieren, um Ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren.
Auf unserem Blog berichten wir regelmäßig über das Thema "Eltern sein mit Mukoviszidose". Dort finden Sie unter anderem viele Erfahrungsberichte zum Thema.
Worauf muss ich bei der Familienplanung achten, wie ernähre ich mich in der Schwangerschaft richtig,…
Worauf muss ich bei der Familienplanung achten, wie ernähre ich mich in der Schwangerschaft richtig, kann ich meine Medikamente weiternehmen, wenn ich stille? Diese und viele andere Fragen rund um Schwangerschaft bei CF beantwortet die Broschüre „Mukoviszidose und Schwangerschaft“.
Rund 98 % der männlichen Mukoviszidose-Betroffenen sind unfruchtbar. Bei ihnen sind die Samenleiter verstopft oder unterbrochen, sodass keine Spermien in das Ejakulat gelangen können (Obstruktive Azoospermie).
Die Bildung von Spermien im Hoden erfolgt dennoch und ebenso sind die Spermien fähig, eine Eizelle zu befruchten, auch wenn sie aufgrund der Mukoviszidose in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.
Diese Unfruchtbarkeit lässt sich durch eine sogenannte „intrazytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI)“ nach Entnahme der Spermien aus den Hoden (TESE, Testikuläre Spermienextraktion) oder Nebenhoden (MESA, Mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration) umgehen. Dabei werden Spermien direkt aus dem Hoden/Nebenhoden entnommen und der ebenfalls entnommenen, reifen Eizelle der Frau im Reagenzglas injiziert. Bei erfolgreicher Befruchtung kann die sich teilende Eizelle in die Gebärmutter der Frau eingesetzt werden.
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt 50% der ersten drei Behandlungsversuche, wenn neben einigen medizinischen Voraussetzungen auch soziale Faktoren gegeben sind, zum Beispiel:
Ein Behandlungsversuch kostet mindestens 2.000 Euro, sodass schätzungsweise 1.000 Euro vom Paar selbst zu tragen sind. Allerdings haben einige gesetzliche Kassen durch ihre sogenannten Satzungsleistungen diese engen Regeln etwas gelockert. Bei einigen Kassen werden höhere Behandlungszuschüsse gezahlt, bei anderen dürfen die Ehepartner jünger oder älter sein oder müssen nicht verheiratet sein. Hier kann es sich lohnen, bei seiner Krankenkasse nachzufragen und sie gegebenenfalls zu wechseln.
In vielen Bundesländern gibt es die Möglichkeit, für die Kinderwunschbehandlung eine staatliche Förderung zu erhalten. Sollte ein Bundesland keine Förderung anbieten, gibt es die Möglichkeit eine Förderung durch den Bund zu erhalten. Voraussetzungen dafür sind:
Das Informationsportal Kinderwunsch informiert über die Möglichkeit der Staatlichen Förderung.