Man kann die vielen verschiedenen Mutationen des CFTR-Gens in sechs Klassen einteilen (s. Abb.).
- Bei Klasse I-Mutationen wird der Zusammenbau des CFTR-Proteins frühzeitig gestoppt, so dass überhaupt kein CFTR-Kanal entstehen kann.
- Bei Mutationen der Klasse II ist der Reifeprozess in der Zelle gestört, so dass die CFTR-Kanäle schnell wieder abgebaut werden. Zu den Mutationen der Klasse II gehört die mit ca. 85% häufigste CFTR-Mutation, die F508del.
- Mutationen der Klasse III verursachen eine reduzierte Öffnungswahrscheinlichkeit des CFTR-Kanals und werden als Gating-Mutationen bezeichnet.
- Mutationen der Klassen IV bis VI sind sehr selten. Bei diesen Mutationen werden CFTR-Proteine gebildet, allerdings sind diese nicht ausreichend funktionsfähig, es gibt zu wenige von ihnen oder sie sind zu instabil.
Mutationen der Klassen I-III führen in der Regel zu einem fast vollständigen Funktionsverlust des CFTR-Kanals, während bei den Klassen IV, V und VI meist noch eine Restfunktion nachweisbar ist.
Einige Klasse I- und Klasse V-Mutationen bewirken, dass das CFTR-Gen gar nicht abgeschrieben wird, d. h. es entsteht keine Genkopie (mRNA), die als Vorlage zur Herstellung des CFTR-Proteins genutzt werden kann. Bei solchen Mutationen können CFTR-Modulatoren (neuartige Therapieansätze, z.B. Kaftrio, Kalydeco) nicht wirken, da diese am CFTR-Protein direkt ansetzen. Aber auch hier gibt es vielversprechende Forschungsansätze, die helfen könnten, wie die Aktivierung alternativer Chloridkanäle oder auch gentherapeutische Ansätze.