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Horizon 2020: Neue EU-Projekte im Bereich Mukoviszidose am Start

Laborszene. An weiteren Therapien für Mukoviszidose wird weiterhin intensiv geforscht.

Laborszene. Symbolbild. jolopes - Fotolia

Gleich zwei Forschungsprojekte zu Mukoviszidose haben insgesamt über 12 Millionen Euro EU-Fördergelder eingeworben. Auch in Deutschland werden Patienten an den geplanten Studien teilnehmen können.
Laborszene. An weiteren Therapien für Mukoviszidose wird weiterhin intensiv geforscht.

Laborszene. Symbolbild. jolopes - Fotolia

Aus Algen gewonnener Wirkstoff wird erprobt

Unter dem Namen „OligoGpivotalCF“ wird ein aus Algen gewonnener Wirkstoff in einer klinischen Studie hinsichtlich der Wirkung getestet. Die Substanz, OligoG, soll den zähen Schleim in der Lunge von Mukoviszidose-Patienten lösen. Eine Therapie mit OligoG wäre damit unabhängig von der CFTR-Mutation, d. h. könnte bei allen Mukoviszidose-Patienten wirken. Insbesondere könnten auch Patienten mit chronischen bakteriellen Besiedelungen profitieren, da OligoG in Kombination mit Antibiotika nach ersten Studien Biofilme der Bakterien (Schutzschicht der Bakterien gegen Antibiotika und das körpereigene Immunsystem) besser angreifbar macht. In einer klinischen Studie an Patienten mit Mukoviszidose soll nun die Wirksamkeit von OligoG genauer untersucht werden.

Die Koordination des EU-Projekts „OligoGpivotalCF“ liegt bei Dr. Silke van Koningsbruggen-Rietschel aus dem Mukoviszidose-Zentrum in Köln. Sie wird auch die Leitung der klinischen Studie übernehmen und Ansprechpartnerin für die deutschen Patienten sein, die an der Studie teilnehmen wollen. Partner des Konsortiums sind das Imperial College in London, das Europäische Klinische Studiennetzwerk (ECFS-CTN), die europäische Mukoviszidose-Fachgesellschaft (ECFS), sowie die europäische Patientenorganisation (CF Europe, CFE). Die gesamte Fördersumme für das Projekt liegt bei 6 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Projekt "OlicoGpivotalCF" (engl.)

Patienten mit seltenen Mutationen im Mittelpunkt

„HIT-CF“ ist das zweite Mukoviszidose-Projekt, das erfolgreich EU-Gelder eingeworben hat. Bei dem Projekt stehen Mukoviszidose-Patienten mit sehr seltenen Mutationen im Fokus. Für diese Patienten ist es unwahrscheinlich, dass Pharmafirmen Therapien speziell für ihre Mutationen entwickeln. Daher sollen über das europäische Konsortium an drei europäischen Zentren (Utrecht, Lissabon und Leuven) Screening-Strukturen aufgebaut werden, so dass verfügbare Substanzen an Gewebeproben (Organoide) von Patienten mit seltenen CFTR-Mutationen getestet werden können. Im Rahmen des Projekts ist anschließend eine klinische Studie zur Überprüfung wirksamer Substanzen an Patienten vorgesehen. Zu dem Projekt gehört auch der Aufbau einer Biobank, mit dem Ziel, einmal entnommenen Gewebeproben auch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn beispielsweise neue Substanzen verfügbar sind, erneut testen zu können. Koordiniert wird das Projekt durch Kors van der Ent aus Utrecht. Beteiligt ist die europäische Mukoviszidose-Fachgesellschaft (ECFS), sowie die europäische Patientenorganisation (CF Europe, CFE). Patienten aus Deutschland werden voraussichtlich über Zentren des Studiennetzwerks Zugang zu der Studie erhalten. Die Gesamtfördersumme des Projekts liegt bei 6,7 Millionen Euro. Eine genaue Auflistung, welche Mutationen in das Projekt eingeschlossen werden, finden Sie auf der Internetseite von "HIT-CF".

Internetseite des Projekts

Weitere Informationen zum Projekt "HIT-CF" (engl.)


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