Viele Menschen mit Mukoviszidose (CF) haben Schwierigkeiten mit dem Schlaf – und dafür gibt es viele mögliche Gründe. Häufige Ursachen sind Husten, eine verstopfte Nase oder chronische Entzündungen der Nebenhöhlen, Sodbrennen, Schmerzen oder psychische Belastungen wie Angst oder Depressionen. Auch Medikamente oder der Konsum von Drogen können den Schlaf stören.
CF kann die innere Uhr aus dem Takt bringen
Weniger bekannt ist: Der zugrunde liegende Gendefekt bei CF kann auch die „innere Uhr“ aus dem Takt bringen. Das kann dazu führen, dass Betroffene erst sehr spät müde werden oder schlecht in den Schlaf finden.
Das Thema Schlaf wurde auch auf der diesjährigen CF-Konferenz der Europäischen CF-Gesellschaft (ECFS) in Mailand aufgegriffen. In einem Vortrag wurde deutlich: Viele Menschen mit CF wünschen sich Unterstützung – 90 % gaben in einer Umfrage an, ihre Schlafqualität verbessern zu wollen.
Nächtliche Atemprobleme als Grund für schlechten Schlaf
Tatsächlich zeigen Studien: Etwa 40 % der Kinder und 49 % der Erwachsenen mit CF schlafen schlecht. Zusätzlich treten bei CF häufiger sogenannte schlafbezogene Atmungsstörungen auf. Dabei kommt es in der Nacht zu einem Sauerstoffmangel im Blut oder einem Anstieg des Kohlendioxids – was nicht nur den erholsamen Schlaf beeinträchtigen, sondern auch langfristig die Gesundheit negativ beeinflussen kann.
Hinweise auf solche nächtlichen Atemprobleme können z. B. starkes Schnarchen oder eine ausgeprägte Müdigkeit am Tag sein. Danach gezielt zu fragen, kann ein erster Schritt sein, um Schlafprobleme besser zu erkennen. Auch Menschen mit CF selbst (oder ihre Angehörigen) können ihre Ärztin oder ihren Arzt darauf ansprechen, wenn sie solche Symptome bei sich bemerken.
Einfluss von Medikamenten?
Noch nicht eindeutig geklärt ist, welchen Einfluss moderne CF-Medikamente wie Kaftrio (eine Kombination aus Elexacaftor, Tezacaftor und Ivacaftor) auf den Schlaf haben. Erste Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Das liegt auch daran, dass es bislang keine standardisierten Methoden zur Erfassung der Schlafqualität gibt. Fachleute fordern daher bessere Instrumente und mehr Forschung auf diesem Gebiet.