Die Verstopfung des Darms kann bei Menschen mit CF schon vor der Geburt mit dem Mekoniumileus beginnen, der häufig den ersten Hinweis auf das Vorliegen der Erkrankung gibt. Aber auch im weiteren Leben klagen vielen CF-Patienten über wiederkehrende Obstipation, die sich auch als DIOS (Distales Obstruktionssyndrom) äußern kann und schwerwiegende Beeinträchtigungen der Gesundheit und der Lebensqualität zur Folge hat. Häufig werden daher auch von Menschen mit CF regelmäßig Medikamente zur Förderung der Darmpassage und der Darmentleerung eingenommen.
Verschiedene Medikamente kommen bei CF zum Einsatz
Neben allgemeinen Maßnahmen wie körperlicher Bewegung, genug trinken und ballaststoffreicher Ernährung kommen Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zum Einsatz. Manche Medikamente machen den Darminhalt weicher, d.h. sie binden die Flüssigkeit im Darm (z.B. Polyethylenglycol). Andere Laxantien (Abführmittel) stimulieren den Darm dazu, den Darminhalt schneller zu transportieren (z.B. Natriumpicosulfat, Bisacodyl, Ricinusöl).
Eine weitere Substanzgruppe zur Beseitigung einer Obstipation sind Prokinetika, die einen Einfluss auf die gestörte Bewegungsfähigkeit (Motilität) des Darms haben. Sie wirken über den Neurotransmitter Serotonin, der den peristaltischen Reflex des Darms beeinflusst. Frühe Prokinetika mussten vom Markt genommen wurden, weil sie ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen hatten. Inzwischen gibt es aber Nachfolge-Präparate, die weltweit für verschiedene Indikationen untersucht werden.
Eigene klinische Studie für Naronaprid bei Menschen mit CF
Für die Anwendung bei Menschen mit CF wurden die Substanzen bisher nicht gesondert untersucht. Das soll nun aber mit einem neueren Vertreter der Prokinetika gemacht werden: Die irische Firma Renexxion Ltd. hat bekanntgegeben, dass sie das Anerkennungsverfahren für das Prüfpräparat Naronaprid für CF gestartet hat. Damit soll Naronaprid für Menschen mit CF in eigenen klinischen Studien, wahrscheinlich auch in Deutschland in Kooperation mit Dr. Falk Pharma, untersucht werden. Die Verträglichkeit von Naronaprid wurde in anderen Kollektiven bereits gezeigt.
