Lebenserwartung

Lebenserwartung bei Mukoviszidose

Bei der Diagnose einer chronischen Krankheit wie Mukoviszidose ist die Frage nach der Lebenserwartung für Betroffene und Angehörige oft ein bewegendes und zentrales Thema. Und obwohl jedes Leben und jede Erkrankung ganz individuell verläuft, können die Statistiken aus dem Deutschen Mukoviszidose-Register hier Hinweise geben. Nach Zahlen aus dem Berichtsband 2022 liegt die Lebenserwartung eines Neugeborenen mit Mukoviszidose heute bei 60 Jahren. Dies zeigt, dass Mukoviszidose keine Kinderkrankheit mehr ist. Heute erreichen doppelt so viele Patienten das Erwachsenenalter als noch vor 20 Jahren. 


Lebenserwartung - was heißt das genau und wie wird sie berechnet?

Die Lebenserwartung ist die im Durchschnitt zu erwartende Zeitspanne, die einem Menschen ab einem gegebenen Zeitpunkt bis zu seinem Tod verbleibt, wobei bestimmte Annahmen über die Sterberaten zugrunde gelegt werden. Diese werden in der Regel mit Hilfe der beobachteten Sterbehäufigkeiten der Vergangenheit und mit Modellannahmen für deren zukünftige Entwicklung berechnet. Grundsätzlich kann der Zeitpunkt, ab dem die restliche Lebenserwartung ermittelt werden soll, beliebig gewählt werden.

Zum Vergleich: In Deutschland betrug im Jahr 2015 die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen 77 Jahre und 9 Monate (2010: 77 Jahre und 4 Monate). Die entsprechende Zahl für neugeborene Mädchen lautete 82 Jahre und 10 Monate (2010: 82 Jahre und 6 Monate). Durchschnittliche bzw. mediane Lebenserwartung bedeutet, dass die eine Hälfte der Bevölkerung dieses Alter überschreitet, während die andere Hälfte es nicht erreicht. Die so berechnete durchschnittliche Lebenserwartung ist eine ungenaue Prognose, die im Wesentlichen auf den vergangenen Sterberaten beruht und den gegenwärtigen Trend fortführt.


Prognose der durchschnittlichen Lebenserwartung bei Mukoviszidose

Wie ist die Grafik zur Lebenserwartung bei Mukoviszidose zu lesen?

Die Grafik zeigt, wie sich die mittlere Lebenserwartung bei Menschen mit Mukoviszidose in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Seit der ersten pathologischen Beschreibung der Mukoviszidose im Jahr 1930 ist ein stetiger Anstieg der Lebenserwartung zu erkennen. Dies ist vor allem der Forschung im Bereich der Mukoviszidose zu verdanken, die durch immer neue Erkenntnisse neuartige Therapieansätze für Menschen mit Mukoviszidose ermöglicht.

Was bedeutet das?

Bei der Lebenserwartung handelt es sich immer nur um eine Prognose, d. h. niemand weiß, wie Umwelteinflüsse oder Entwicklungen im Bereich der Therapie Einfluss auf die Lebenserwartungen nehmen werden. Die vorliegende Prognose basiert auf den in den letzten Jahren in das Mukoviszidose-Register dokumentierten verstorbenen Patienten und deren Überlebensalter. In den vergangenen Jahren ist die Lebenserwartung von Patienten mit Mukoviszidose sukzessive gestiegen. Dies kann vom Überlebensalter der Patienten zwischen 2018 und 2022 abgeleitet werden.


Die Inhalte auf dieser Seite wurden im November 2018 erstellt.

Zuletzt aktualisiert: 02.01.2024