Ernährungstherapie bei Mukoviszidose

Ernährungstherapie bei Mukoviszidose

Für alle Menschen ist eine gesunde und vielfältige Ernährung wichtig. Sie sollte stets auf die individuellen Lebensumstände abgestimmt sein. Vor allem der Organismus von Mukoviszidose-Betroffenen hat besondere Bedürfnisse.


Krankheitsbedingt kann ein Ungleichgewicht zwischen Nährstoffaufnahme und Nährstoffbedarf entstehen. Nehmen Betroffene mit z.B. exokriner Pankreasinsuffizienz (Funktionsverlust der Bauchspeicheldrüse) nicht ausreichend Verdauungsenzyme (Enzymersatztherapie) ein, kann es zu einem Mangel im Energiehaushalt kommen. Des Weiteren kann ein Mangel an Salz, fettlöslichen Vitaminen und anderen Nährstoffen zu einem gestörten Elektrolythaushalt und Problemen mit der Knochengesundheit, der Gerinnung sowie dem Immunsystem führen. Der Ernährungszustand von Mukoviszidose-Betroffenen hängt eng mit dem Krankheitsverlauf zusammen. Chronische Entzündungen, erhöhte Atemarbeit und Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten erhöhen den individuellen Energiebedarf.

Aufgrund verbesserter Therapiemöglichkeiten und der damit steigenden Lebenserwartung, sehen Behandler sich immer mehr mit spezifischen Erkrankungen von Erwachsenen mit Mukoviszidose konfrontiert. Schon ab dem Kindesalter sollte daher der Knochenstoffwechsel berücksichtigt werden. Aufgrund von Vitamin D- und  Calciummangel, der Einnahme von cortisonhaltigen Präparaten und einer Fettmalabsorption kann bei jungen Erwachsenen eine Osteoporose einsetzen. Unabhängig von der Bauchspeicheldrüsenfunktion können im Erwachsenenalter immer häufiger Dyslipidämien (Fettstoffwechselstörungen) auftreten. Mit zunehmendem Alter spielt auch der CF-Diabetes eine immer größere Rolle.

Neue Maßstäbe setzt auch die Modulatoren-Therapie. Sie kann einen positiven Einfluss auf die Lungenfunktion, Fitness und Leistungsfähigkeit haben. Ebenso kann sich der Geruchs- und Geschmacksinn verändern. Oft verändert sich das Ernährungsverhalten, da Betroffene mehr Appetit verspüren, andere Lebensmittel bevorzugen und die Essmenge steigern. Um Übergewicht entgegen zu wirken, wird aus einer hochkalorischen Ernährung eine individuelle, bedarfsangepasste und ausgewogene Ernährung.

Steht eine Lungen- oder Lebertransplantation an, können die Ernährungsfachkräfte des CF-Zentrums Betroffene und ihre Angehörigen therapeutisch begleiten.

Grundsätzlich werden gemeinsam mit Betroffenen und ihren Familien individuelle Lösungen erarbeitet, um all diesen besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ziel ist es die Ernährungssituation zu stabilisieren und gleichermaßen die Lebensqualität zu optimieren.

 

Zuletzt aktualisiert: 02.01.2024
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