Infektionen und Lungenfunktion im Klimawandel
Schon länger ist bekannt, dass das Klima – insbesondere steigende Temperaturen – Einfluss auf die Verbreitung bestimmter Lungenkeime hat. So tritt etwa Pseudomonas aeruginosa, ein für viele Menschen mit Mukoviszidose relevanter Keim, häufiger bei hohen Umgebungstemperaturen auf. Auch wurden in früheren Studien schlechtere Lungenfunktionswerte bei warmem Wetter beobachtet – allerdings stammen diese Untersuchungen noch aus der Zeit vor der Einführung der CFTR-Modulatoren.
Hinzu kommt: Menschen mit Mukoviszidose, die in belasteten Regionen leben, zeigen häufiger sogenannte Exazerbationen – also akute Verschlechterungen der Lungenfunktion, die meist eine medikamentöse Behandlung erfordern. Auch aktuelle Ereignisse wie großflächige Waldbrände spielen hier eine Rolle: Sie setzen große Mengen an Schadstoffen wie Kohlenmonoxid, Stickoxide, flüchtige organische Verbindungen und Ozon frei – und diese können auch in über 1.000 Kilometern Entfernung noch zu Luftverschmutzung und gesundheitlichen Folgen führen.
Weitere Belastungen für den Körper
Neben der Lunge kann auch der restliche Körper durch klimatische Veränderungen belastet werden. Hohe Temperaturen führen bei Menschen mit Mukoviszidose häufig zu erhöhtem Salzverlust über den Schweiß, was zu Dehydrierung führen kann. Gerade ältere Menschen sind zudem anfälliger für gastrointestinale Beschwerden wie Verstopfungen. Die inzwischen verfügbaren CFTR-Modulatoren haben in einigen Fällen einen positiven, ausgleichenden Effekt – dennoch bleibt die Hitze ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor.
Auch das Gesundheitswesen steht in der Verantwortung
Ein weiteres Thema des Vortrags: Auch Forschung und Gesundheitsversorgung tragen durch ihren CO₂-Ausstoß zum Klimawandel bei. Diskutiert wurden unter anderem Möglichkeiten zur Reduktion dieser Emissionen – etwa durch digitale Sprechstunden (Remote Monitoring), klimafreundlichere wissenschaftliche Konferenzen oder nachhaltiger geplante klinische Studien.
Fazit: Der Klimawandel ist längst auch ein gesundheitliches Thema – besonders für vulnerable Gruppen wie Menschen mit Mukoviszidose. Es ist wichtig, die Zusammenhänge besser zu verstehen, die Forschung in diesem Bereich weiter voranzutreiben und gleichzeitig auch im Gesundheitssystem aktiv zum Klimaschutz beizutragen.