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Murepavadin: neues Antibiotikum gegen Pseudomonas aeruginosa

Mit Murepavadin befindet sich zurzeit ein Antibiotikum in der Entwicklung, das gegen Pseudomonaden wirken könnte. Murepavadin verhindert den Transport des wichtigsten Bestandteils der Bakterien-Zellwand, des Lipopolysaccharids (LPS), an die Zelloberfläche. Dadurch können sich die Bakterien nicht vermehren. Das Besondere an Murepavadin ist, dass es Pseudomonas aeruginosa-spezifisch wirkt, d. h. nur deren Vermehrung hemmt, nicht die der anderen Bakterien.

In einer Newsmeldung von Januar 2021 hatten wir erstmalig über die Entwicklung von Murepavadin berichtet (Link s.u.).  

Phase 1 Studie: Wirkstoff scheint sicher und verträglich

Nun wurden erste Auswertungen einer Phase 1 Studie bekannt gegeben (Link s.u.), in der es um die Sicherheit, Pharmakokinetik und die Verträglichkeit des neuen Antibiotikums ging – eine finale Analyse steht allerdings noch aus. Für die Phase 1-Studie wurde Murepavadin gesunden Probanden in unterschiedlichen Konzentrationen inhalativ verabreicht. Nach Inhalation des Murepavadins wurde die Verteilung des Wirkstoffs im Körper (Blutserum und Lungenflüssigkeit) analysiert. Über Lungenfunktionsmessungen wurde untersucht, ob die Inhalation des Wirkstoffs zu pulmonalen Verengungen bei den Probanden führt. Insgesamt ist die Phase 1-Studie positiv verlaufen, die Verträglichkeit und Sicherheit waren gut und die gute Verteilung des Wirkstoffs in der Lungenflüssigkeit lässt hoffen, dass auch eine Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Pseudomonaden in der Lunge erwartet werden kann. Eine entsprechende Phase 2-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit bei Menschen mit Mukoviszidose und Menschen mit Bronchiektasen ist nun in Planung.

Insgesamt wurden 39 Probanden in die verblindete und plazebokontrollierte Phase 1-Studie eingeschlossen. Die Studie wurde monozentrisch in der Schweiz durchgeführt. Hinter der Entwicklung des Medikaments steckt die Schweizer Firma Spexis, die die Studie in Unterstützung mit der European Innovative Medicines Initiative (IMI) durchführen konnte. 

Weitere Informationen

Pressemeldung der Firma Spexis


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